Oaxaca Callejones

Ich stehe in einer der lebendigen Gassen von Oaxaca de Juárez, inmitten von Oaxaca, Mexiko, und lasse mich vom Herzschlag dieser Stadt mitreißen. Die engen Straßen, gesäumt von farbenfrohen Häusern, sind eine Augenweide - warme Töne von Orange, Gelb und Rot liefern einen Kontrast zum verwaschenen Himmel, während die grob gepflasterten Wege Geschichten unzähliger Schritte erzählen. Vor mir parkt ein klassischer VW Käfer - eine automobile Ikone, die sich perfekt in dieses historische Ensemble einfügt. Über eine violette Wäscheleine, die achtlos über die Straße gezogen wurde, streiten sich Hemden und Hosen mit dem Wind um die beste Position. An den Wänden prangen Spuren urbaner Kunst und handgeschriebene Schilder, die in bunten Lettern vom Leben und den kleinen Geschichten der Anwohner berichten.

Dieses Bild, 'Oaxaca Callejones', eingefangen mit einer Brennweite von 67 mm und einer Blende von f9, spiegelt mehr als nur eine Straßenszene wider - es ist ein Fenster in die Identität von Oaxaca. Der Titel ist so einfach wie aussagekräftig: Callejones, die Gassen, das Geflecht der Pfade, die den Puls dieser Stadt ausmachen. Die Schärfe des Fotos zieht den Blick entlang der Straße, fängt das Wesentliche ein und verliert sich in der Ferne, fast so, als ob sie dem Betrachter die Gelegenheit geben möchte, in Gedanken selbst diesen Weg zu erkunden.

Als ich durch den Sucher blickte, spürte ich den Drang, den Charakter von Oaxaca festzuhalten – das Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, das Hier und Jetzt. Und doch ist es mehr als das: Es ist das unausgesprochene Versprechen von Geschichten, die hinter jeder Ecke, hinter jeder verblichenen Tür lauern. Ich drückte den Auslöser, um diesen Moment der Stille festzuhalten, einen seltenen Atemzug der Ruhe in einer sonst so lebhaften Gemeinschaft.

Die fotografische Komposition, bewusst mit einer mittleren Telebrennweite umgesetzt, sorgt für eine leichte Kompression des Raumes, die die Tiefe der Gasse betont und dennoch die weiten Winkel meidet, die oft die Realität verzerren. Bei einer Blende von f9 erzielte ich eine ausgewogene Schärfentiefe, die die Details im Vordergrund scharf und relevante Elemente im Hintergrund erkennbar werden lässt.

In Oaxaca zu fotografieren bedeutet, ständig zwischen dem Wunsch nach Dokumentation und der Anerkennung der kulturellen Intimität zu balancieren, die in diesen Gassen zu Hause ist. Ich fühle mich privilegiert, diese Szenen einzufangen und hoffe, dass sie einen kleinen Teil der Essenz von Oaxaca an jene weitergeben, die vielleicht niemals die Gelegenheit haben werden, durch diese Straßen zu schlendern.

Ich hoffe, dieser kurze fotografische Ausflug in die Callejones von Oaxaca hat dir die Schönheit und Lebendigkeit dieses Ortes nähergebracht, so wie ich sie in diesem flüchtigen, geduldig wartenden Augenblick erlebt habe.


Dieser Beitrag ist Teil der Fotoreihe Mexico von Dr. Alexander Motzek. Erkunde hier weitere Fotografien dieser Kollektion.

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